Stadtgrün Begehung BUND und NABU Butzbach


Der BUND OV und der NABU Butzbach haben einen gemeinsamen Rundgang durch die Butzbacher Innenstadt unternommen. Ziel dieses Rundgangs war die Erkundung von Möglichkeiten zur weiteren Begrünung in der Stadt und zur Entsiegelung von Flächen.

Im Zuge des Klimawandels und der zunehmenden Hitzeperioden muss auch in Butzbach über Maßnahmen zur Hitzereduzierung nachgedacht werden. Gerade in der Innenstadt kann es aufgrund der engen Bebauung und der komplett versiegelten Flächen zu Hitzestaus kommen. Um die Aufenthaltsqualität in der Stadt zu verbessern, bedarf es zusätzlicher Pflanzungen von Bäumen und Sträuchern, sowie der -zumindest teilweisen- Entsiegelung von Flächen und Maßnahmen, die für zusätzlichen Schatten und Kühlung sorgen.

Verschiedene Standorte wurden genauer betrachtet:

  • Küchengartenweg, Festplatz, an der Stadtmauer entlang Richtung Griedeler Str.   
    Möglichkeiten: eine Grünanlage entlang der Stadtmauer mit freiem Blick auf Mauer und Hexenturm, im Hintergrund die Markuskirche wäre ein Gewinn für den Denkmalschutz, ergäbe eine zusätzliche Grünanlage, möglichst mit Bäumen und Sitzmöglichkeiten
  • Friedhof Kernstadt
    Möglichkeiten: der nordwestliche Teil des Friedhofs, Richtung Stadtschule, bietet noch Platz für mehrere große Bäume, mehr Bänke wären wünschenswert, der Teil des Friedhofs, der zur Griedeler Straße liegt, hat bereits große, ältere Bäume, mehr Bänke und bietet mehr Schatten, d.h. Luftfeuchtigkeit und eine bessere Aufenthaltsqualität.
    Im Rahmen der Friedhofssanierung sollte nicht nur der Gebäudeteil ins Auge gefasst, sondern ein besonderer Augenmerk auf die Grünflächen gelegt werden.

    Einzelne Hecken könnten höher wachsen (z.B. die Eibenhecke neben den Soldatengräbern). Der Vorteil für die Stadt Butzbach wäre, dass sie nicht so häufig geschnitten werden müssten.
    Bäume, die innerhalb der Hecken hochwachsen wie z.B. Ahorn und Esche, würden wir empfehlen stehen zu lassen und im Zuge der Naturverjüngung zu integrieren; weitere Hecken könnten durch blühende Sträucher aufgelockert werden. Dadurch entsteht eine abwechslungsreiche Optik (Weißdorn, Kornelkirsche, Schlehe …) sowie Nahrung und Unterschlupf für Vögel und Insekten.
  • Parkhaus Griedeler Straße
    versiegelte Fläche im Bereich zur Gr. Wendel Str., Steinwüste, Fassadenbegrünung, die wohl ursprünglich vorgesehen war, wurde abgeschnitten, im Eingangsbereich AWO eine große Fläche ohne Grün mit großen Kieselsteinen, nicht seniorenfreundlich,
    Möglichkeiten:  Bepflanzung der Schotterflächen, selbst Bodendecker sind besser als Schotter, Fassadenbegrünung am Parkhaus anbringen – begrünte Fassaden heizen sich nicht so stark auf (während kahle Hauswände bei Sonneneinstrahlung Temperaturen von 60° aufweisen, heizen sich begrünte Flächen nur bis 30° auf)
  • Schlosspark, am Solmser Schloss, Schlossstr.
    Möglichkeiten: neu gepflanzte Bäume müssen gewässert werden, die kranke Kastanie an der Ecke zum Park muss ersetzt werden, Neupflanzungen sind möglich (z.B. auf der Fläche an der Seite zur Str. am Solmser Schloss), in der Schlossstr. befinden sich 5 Bäume auf Pflanzinseln bestehend aus Vlies und Schottersteinen – diese Fläche muss entsiegelt werden, Vlies und Steine müssen durch eine ansprechende Unterpflanzung ersetzt werden,
  • Bahnhof, Kreuzung Weiseler Str./ Bahnhofstr.
    hier finden sich überwiegend voll versiegelte Flächen, lediglich vor dem Deutschen Haus gibt es etwas Grün, die Parkplätze am Bahnhof befinden sich ebenfalls eingebettet in Grünflächen, 
    Möglichkeiten: die neu angepflanzten Bäume auf dem Bahnhofsvorplatz müssen dringend gewässert werden sonst haben sie keine Chance zu überleben, über zusätzliche Möglichkeiten der Begrünung sollte gerade in diesem Bereich nachgedacht werden, die dort lebenden Menschen sollten informiert und einbezogen werden, 
    Grundstücksbesitzer/innen sollten auf Möglichkeiten hingewiesen werden für besseres Kleinklima zu sorgen, eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit zu erreichen und so zu einer besseren Aufenthaltsqualität beizutragen, im Sinne der Gesundheit und des Wohlbefindens.

Der Friedhof als große zusammenhängende Grünfläche bietet sich für weitere Maßnahmen an. Flächen, wie z.B. den edeka Parkplatz an der Kaiserstraße, voll versiegelt, ohne jegliches Grün zur Beschattung, darf es in einer Stadt nicht geben.