Biotop- und Artenschutz


Wildkatzen

Gemeinsame Pressemitteilung von BUND Hessen und BUND Butzbach

FRANKFURT. Sieben verschiedene Wildkatzen: Das ist das Ergebnis der Lockstockuntersuchung, die der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Zusammenarbeit mit dem Forstamt Weilrod, der Stadt Butzbach und der Butzbacher Jägerschaft im Winter 2021 rund um Butzbach durchgeführt hatte. Sie war eine Fortsetzung der Aktion, die 2020 erstmalig gestartet war und bei der bereits vier verschiedene Wildkatzen nachgewiesen werden konnten.

Die Haarproben ließ der BUND bei der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Zentrum für Wildtiergenetik in Gelnhausen, untersuchen und genetische Profile der Wildkatzen erstellen.Sie stammen von fünf männlichen Tieren und einer weiblichen Wildkatze, deren genetische Herkünfte der Taunus-Population zugeordnet werden können. Bei einer Katze ließ die Probenqualität die Geschlechtsbestimmung nicht zu.

„Unter den diesjährig identifizierten Wildkatzen sind keine Tiere, die wir bereits aus dem Vorjahr kannten, wodurch wir von mindestens elf verschiedenen Wildkatzen im Untersuchungsgebiet ausgehen können“, so Joachim Höller vom BUND Butzbach. Bereits zum zweiten Mal stellte der ehrenamtlich Aktive von Februar bis April die Haare der Wildkatzenan den 14 mit Baldrian präparierten Lockstöcken sicher. „Wir freuen uns, dass die Wildkatze in unseren Wäldern am Taunusrand wieder so zahlreich vertreten ist. Das Ergebnis bestätigt den Taunus als wichtigen Lebensraum für die Wildkatze, der eine Wildkatzenpopulation mit einer der höchsten Populationsdichten in Deutschland beherbergt.Das war nicht immer so, denn einst wurden Wildkatzen durch eine starke Bejagung in ein paar wenige Refugien zurückgedrängt“, erklärt Susanne Steib, Projektkoordination beim BUND Hessen. Eines davon befand sich in Hessen unter anderem im Rheingau. Seit ihrer Unterschutzstellung Mitte der 1930er Jahre kann sich die Art erfolgreich wieder ausbreiten.

Möglich wurde die Untersuchung durch den Gewinn bei der Umweltlotterie GENAU im Oktober 2019, bei der das Projekt für den Zusatzgewinn von 5.000 Euro ausgewählt wurde.

Hier nochmal der Link zu dem Original Artikel vom BUND Hessen:

https://www.bund-hessen.de/pm/news/lockstockuntersuchung-2021-sieben-verschiedene-wildkatzen-rund-um-butzbach-nachgewiesen/

Wildkatzen


Die Butzbacher Wildkatze hat es im Dezember 2020 mal wieder in die Medien geschafft – z. B. bei der Hessenschau:

Grundlage der Berichterstattung ist die Pressemitteilung des BUND

Sehr spannend sind die Erkenntnisse vom Wildkatzen-Monitoring Projekt! Der BUND Butzbach hat im Februar 2020 mit dem Aufstellen von Lockstöcken in den Butzbacher Wäldern und Feldgehölzen begonnen. Die gesammelten Proben wurden durch das Senckenberg Institut überprüft:
Es konnte erfreulicherweise-mittels Genanalysen, der an den Lockstäben gesammelten Haaren–nachgewiesen werden, dass hier vier Wildkatzen am Hausberg und im Griedeler Markwald leben.

Es sind zwei männliche und zwei weibliche Tiere. Das freut uns natürlich sehr!

Das Wildkatzen-Monitoring Projekt vom BUND Butzbach wird auch in diesem Jahr weitergeführt.

Auch wir können etwas dafür tun, dass es den Wildkatzen und den anderen heimischen Wildtieren gut geht. Zum Beispiel beim Autofahren Rücksicht auf Wildtiere nehmen, aufmerksam fahren und nicht zu schnell unterwegs sein, so dass man rechtzeitig die Tiere sieht und bremsen kann. 

Wildkatzen kreuzen die Straßen in der Dunkelheit, um von einem Wald zum nächsten zu wandern.

Die Vernetzung von Wäldern und Schaffung grüner Korridore schützt die Wildkatze und viele andere bedrohte Tier- und Pflanzenarten – Biotopvernetzung ist Artenschutz. Der Erhalt und die Erweiterung bereits bestehender Feldgehölze als sichere Wege, Lebensraum und Rückzugsort spielt hier eine große Rolle.

Ohne diese verbindenden Freiräume und deren Wege, besonders durch Feldgehölze, wird nicht nur den Wildkatzen, sondern vielen anderen Tieren der Zugang zu ihren Lebensräumen, zu Nahrungsquellen und Wasser abgeschnitten.

Foto: Thomas Götz
Foto: Thomas Götz

Der Artikel wie alles begann…

Wildkatze im Fernsehen
Ein Reporter des Hessischen Rundfunks war am 14.02. in Butzbach zu Gast und hat einen Beitrag über das Wildkatzenmonitoring gedreht. Der Beitrag wurde am gleichen Abend in der Sendung „Alle Wetter!“ ausgestrahlt (der Bericht über die Wildkatze beginnt bei Minute 2:06).

Vom Landesverband des BUND wurde aus diesem Anlass eine längere Pressemitteilung verfasst.

Wildkatze am Lockstock – Foto: 
blickpunktnatur – Naturfotografie Helmut Weller

01.11.2019
5000.- Euro für die Wildkatze

Der BUND hat von der Umweltlotterie „GENAU“ 5000.- Euro erhalten. Mit dem Geld möchten wir  herausfinden, ob und wo die Wildkatze in Butzbachs Wäldern, also am östlichen Taunusrand im Übergang zur Wetterau, vorkommt. Mithilfe der Standardmethode „Lockstockmonitoring“ möchten wir die seltene Wildkatze erstmalig im Bereich von Butzbach aufspüren. Dazu werden sogenannte Lockstöcke aufgestellt, an denen sich die Wildkatze reiben und Haare hinterlassen soll. Mit der anschließenden genetischen Analyse der Haare lässt sich zweifelsfrei feststellen, ob wirklich eine Wildkatze am Lockstock war. Dies ist für uns insofern interessant, als dass wir zwar verschiedene Anhaltspunkte für ein Vorkommen der Wildkatze in diesem Bereich haben, wir sie aber bisher noch nicht zweifelsfrei nachweisen konnten. Ein Nachweis würde eine weitere Wissenslücke über das Verbreitungsgebiet der Wildkatze in Hessen schließen. 
Diese Untersuchung ist angewandte Naturschutzforschung und stellt einen wichtigen Baustein dar für den Schutz der Wildkatze, einer Art, für deren Erhalt Deutschland eine besondere Verantwortung hat.

Steinkauze auf der Streuobstwiese

Der BUND OV Butzbach wurde dieser Tage von einer Streuobstwiesenfreundin darüber informiert, dass eine von ihr in einem alten Baum angebrachte Steinkauzröhre schnell angenommen wurde. Mit Hilfe einer vor der Röhre angebrachten Wildkamera konnte das Steinkauz-Paar, das dort eingezogen ist, aufgenommen werden. Bleibt nun nur zu hoffen, dass sich bei dem verliebten Paar auch bald Nachwuchs einstellt. Beim Steinkauz handelt es sich um die kleinste heimische Eule. Die Bestände gehen seit Jahren zurück, weil immer mehr Streuobstwiesen, der typische Lebensraum des Steinkauzes, verschwinden. Leider ist es deshalb mit dem Aufhängen von Niströhren alleine nicht getan. Auch der Lebensraum muss erhalten werden. Der BUND bittet daher alle Besitzer von Streuobstbeständen, diese zu erhalten oder die Flächen an Interessenten weiter zu geben, die dies tun.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Streuobstwiesenfreundin für die tollen Fotos!