Cleanup: Müll wegsammeln für eine gesunde Zukunft


Bericht der AG Biotopschutz (Gruppe Nieder-Weisel) des BUND Butzbach:


Seit etwas mehr als einem Jahr bin ich Mama, seitdem hat sich vieles geändert. Mein Horizont ist erstmal ganz klein geworden und hat sich dann Stück für Stück neu erschlossen. 

Man beginnt alles mit dem Kind zusammen neu zu entdecken und stellt fest, wie wunderschön doch unsere Welt ist. 

Nebenbei ist man nach der Geburt hauptsächlich damit beschäftigt die Grundbedürfnisse des kleinen Menschen und auch seine eigenen zu stillen. Das ist für die erste Zeit schon eine Kräfte zehrende und vollkommen ausreichende Aufgabe. Essen, Schlafen, frische Windel……sind die Sachen, um die es sich dreht. Meine Tochter hat lange kein Auge zu getan, bis ich sie in den Kinderwagen gelegt habe und mit ihr los bin. Das funktionierte einwandfrei. Als ich das herausgefunden hatte, war ich einfach mehrmals täglich draussen mit dem Kinderwagen unterwegs. Während das Baby dann selig schlief, also solange der Kinderwagen nicht länger still stand, konnte ich die ruhigen Momente an der frischen Luft geniessen. Ich betrachtete die Umgebung und stellte mir vor, wie ich meiner Tochter die Welt zeige, sobald sie etwas größer ist und nicht mehr so viel schlafen muss.

Hier, die schönen Felder der goldenen Wetterau. Hier die Wälder und Wiesen mit den Hasen, Rehen und anderen Lebewesen, die da kreuchen und fleuchen. Bienen, Vögel, Regenwürmer, Mäuschen, Kaffeebecher, Zigarettenstummel, Bonbonpapiere…. Moment mal. Wo kommt denn dieser ganze Müll her?

Je genauer ich hin sah, und in meinem Schneckentempo meine Kinderwagenrunden drehte, desto mehr Müll sah ich und war schockiert. Wie soll ich das meiner Tochter erklären? Warum werfen Leute das weg? Und zwar nicht in den Mülleimer sondern in die Natur?

Da beschloss ich kurzer Hand beim nächsten Spaziergang einen Müllsack und einen Greifer mit zu nehmen und halt mal alles einzusammeln, was ich so finde….. im Grunde war es ja egal wie schnell ich voran kam oder wie weit ich lief. Hauptsache der Kinderwagen ruckelte regelmäßig und die frische Luft tat uns beiden gut. Also sammelte ich ab da regelmäßig ein wenig Müll hier und mal dort rund im Nieder-Weisel herum. Mal mit anderen Muttis zusammen, mal mit Freunden und Verwandten, aber meistens waren wir zu zweit unterwegs, morgens, mittags, abends.
So konnte ich im Laufe des letzten Jahres eine große 240l Mülltonne mit den gesammelten Werken füllen.

Nun geht meine Elternzeit dem Ende zu, meine Tochter macht ihren Mittagsschlaf im Bett und ich werde in Zukunft vermutlich nicht mehr so viel Zeit finden auf Müllspaziergänge zu gehen, was ich sehr bedauere.

Auch wenn es nur ein kleiner Beitrag zum Umweltschutz ist, hat es mir trotzdem Spass gemacht. Mein Jagdinstinkt ist geweckt und ich werde definitiv auch in Zukunft immer eine kleine Mülltüte dabei haben, wenn ich unterwegs bin. Und vielleicht konnte ich den ein oder anderen dazu ermutigen auch mal ein Bonbonpapierchen auf zu heben. Denn genau: Kleinvieh macht auch Mist.