Bedrohte Streuobstwiesen

Anlässlich des „Tages der Streuobstwiesen“ plant der BUND OV Butzbach am 29.04.2023 einen Infostand in der Butzbacher Fußgängerzone zu diesem Thema. 

 Am Samstag, den 29.04.2023 (ca. 10:00 – 12:00 Uhr) gibt es neben Infos zum Thema, Apfelsaft von der eigenen Streuobstwiese zum Probieren. Apfelsaft kann (gegen eine Mindestspende von 8,50 €) auch in 5-Ltr.-Bag-in-Box Kartons erworben werden.

Aus dem gleichen Anlass wird, ebenfalls vom BUND OV Butzbach, am Sonntag, den 30.04. 2023 um 10.00 Uhr ein Spaziergang durch das Streuobstgebiet bei Butzbach Hoch-Weisel angeboten. Während des Spaziergangs werden Erläuterungen zu den Obstbäumen (Gernot Krämer) und zu Flora und Fauna (Peter Hünner) angeboten. Treffpunkt ist auf dem Parkplatz am Sportplatz/Kindergarten in Hoch-Weisel. Der Rundgang wird ca. 2 ½ Stunden dauern. Bitte an festes Schuhwerk denken!

In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der Streuobstbäume stark verringert. Ihr Zustand gibt noch mehr Grund zur Besorgnis: Rund vier von fünf Bäumen sind nicht oder nur unzureichend ge­pflegt. Obstbäume gehören seit Jahrhunderten zum typischen Bild von Dörfern. Hochstämmige Apfel-, Birnen- und Kirschbäume umgaben früher als breite Gürtel die Ortschaften und prägten als aufgelockerte Obstwiesen, als Obstbaum-Alleen oder Einzelbäume die Landschaft. Sie sind entstanden, um die Bedürfnisse des Menschen nach Honig und Obst zu decken. Sie gaben Dörfern ein Gesicht, machten sie zu attraktiven Wohnorten. Nicht nur für den Menschen, auch für die Artenvielfalt sind Streuobstwiesen eine Bereicherung. Sie bieten Lebensraum für bis zu 5.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Besonders wertvoll sind große, alte Bäume mit Höhlen für den seltenen Steinkauz und den Wendehals, aber auch für Fledermäuse oder Siebenschläfer.

Streuobstwiesen sind durch Menschen­hand entstanden und benötigen daher auch dauernde Pflege. Die Bäume müssen durch Baumschnitt regelmäßig „in Form“ gebracht werden, sonst altern sie vorzeitig und bilden keine neuen Triebe mehr. Unter der Last des Obstes oder im Winter durch Schnee können die alten Bäume auseinanderbrechen. 

Auch die Wiesen und Weiden zwischen den Bäumen behalten nur dann ihre ausgewogene Mischung aus Gräsern und Kräutern, wenn sie regelmäßig ein- bis zweimal im Jahr gemäht oder beweidet werden. Aber weder die tradi­tionelle Baumpflege und Obsternte noch die extensive Grünlandnutzung sind heute renta­bel. Dies führt vielerorts zu einem Rückgang der Streuobstbestände und zu ungepflegten Grundstücken. Der BUND OV Butzbach setzt sich daher aktiv für den Erhalt von Streuobstwiesen ein und pflegt eine große Streuobstwiese in Hoch- Weisel.