Zuschrift Nr. 1:
Sehr geehrte Damen und Herren,
für die Zusendung Ihrer recht umfänglichen Vorschläge zur Verbesserung der Verkehrssituation in Butzbach über Herr Hoerschelmann möchte ich mich bedanken.
Einige Punkte möchte ich gern noch hinzufügen, bzw. zur Diskussion stellen.
Fahrradverkehr:
- Das Streuen von Fahrradwegen im Winter ist eine gute Idee, aber leider nicht überall praktikabel (Bsp. Usatalradweg), dadurch eine ganzjährige Nutzung bes. in den Morgenstunden nicht möglich.
- Zum Punkt „gefahrlose Nutzung“: Häufig sind die einzelnen Ortschaften durch Radwege verbunden, die aber meist genau am Ortsanfang enden, so dass man gezwungen ist, ausgerechnet die enge und oft zugeparkte Ortsdurchfahrt gemeinsam mit dem Autoverkehr zu teilen. Das ist recht gefährlich. Manchmal gibt es alternative Routen durch ruhigere Straßen, die Ausschilderung erfolgt jedoch in der Regel über die Hauptstraßen, d.h. diese Alternativrouten bleiben Ortskundigen vorbehalten. Sinnvoll wäre daher eine konsequente Schaffung und Ausschilderung von gefahrlosen Alternativrouten für die Ortsdurchfahrten.
- Keine parkenden Autos auf Radwegen, auch kein Anliefern, Ausladen, etc.
- Keine gemeinsamen Fuß- und Radwege, denn zu gefährlich für die Fußgänger, Verlangsamung der Fahrgeschwindigkeit für die Radfahrer.
- Fahrradtaugliche Feldwege, Betonwege oder asphaltiert: Diese müssen von den Landwirten umgehend nach einer Verschmutzung ( z.B. Pflügen, Ernte) gereinigt werden. Dieses findet in der Regel gar nicht statt. Bes. im Frühling und Herbst ein Problem.
- Die gemeinsame Nutzung von Kreiseln für KFZ und Fahrräder erscheint mir pers. als sehr gefährlich, bes. bei starkem Verkehrsaufkommen, LKW-Verkehr und in der Dunkelheit.
ÖPNV:
- Kurze Umsteigezeiten, d.h. abgepasste Anschlüsse von Bus auf Bahn, Bahn auf Bus aber auch zwischen den Buslinien müssen zu jeder Zeit gegeben sein, nicht nur im Berufsverkehr. Es scheint nicht eingeplant zu sein, dass Fahrgäste, die mit dem Bus am Bahnhof ankommen, dort in einen anderen Bus umsteigen möchten (häufig extrem lange Wartezeiten).
- Preise der Tickets zu teuer: Wünschenswert wäre eine CleverCard (Jahreskarte für gesamt Hessen oder zumindest für das RMV-Gebiet) für 365;-€ pro Jahr für Jedermann. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit, den ÖPNV für Autofahrer attraktiver zu machen.
- Busse sollten auch in den Abendstunden fahren (bes. von Butzbach aus ins Umland). Die letzten Busse fahren teilweise schon um 19:15 Uhr
- Nachtbusse am Wochenende oder bei Stadtfesten
- Taktung der Busse: mind. Stündliche Anfahrt aller Haltestellen einer Linie, besser halbstündlich
KFZ-Verkehr:
- Solange der ÖPNV nicht verbessert wird, keine Streichung von kostenlosen Parkmöglichkeiten in Butzbach, denn das wäre eine doppelte Benachteiligung all jener, die mangels echter Alternativen im ÖPNV gezwungen sind, mit dem Auto nach Butzbach zu fahren (Einkaufen, Arztbesuche, Behördengänge) oder gern ihre Freizeit in Butzbach verbringen möchten (Kino, Restaurantbesuch, Konzerte, Schwimmbad), denn das alles ist in den Dörfern überwiegend nicht möglich. Im Übrigen sind dort die Parkmöglichkeiten auch kostenfrei (Wanderparkplätze, Schwimmbäder, DGHs etc.)
Mit freundlichen GrüßenSabine Rotermund, Wiesental